S A C H B Ü C H E R
In den 1990er-Jahren habe ich gemeinsam mit Dagmar Schifferli
zwei kulturhistorisch bedeutsame Briefwechsel herausgegeben:
"Meine getreue Schulthess"
Mit diesem Satz adressierte Heinrich Pestalozzi häufig seine geliebte Anna in den heimlichen Liebesbriefen,
die die Mägde an den Eltern Schulthess vorbei ins Haus zum Pflug am Rüdenplatz schmuggelten.
Ihnen war der relativ mittellose Heinrich als Schwiegersohn nicht willkommen, so dass die
beiden Liebenden zwei Jahre lang um die Einwilligung zur Heirat kämpften. In dieser Zeit durften
sie sich offiziell nicht sehen, aber in der Zürcher Altstadt gab es genügend enge und verwinkelte
Gassen …
Dagmar Schifferli
"… das ganze Herz deiner Mutter"
Unter diesem Titelzitat haben wir in einer Erstedition aus der Handschrift die Briefe von
Elisabeth (Betsy) Meyer-Ulrich an ihre beiden Kinder, Conrad und Betsy,
herausgegeben. Conrad Ferdinand Meyer wurde durch den großen Einsatz seiner
Schwester der später weithin berühmte Schriftsteller. Die Briefe sind berührend, denn
schon als Jugendlicher war Conrad Meyers Psyche instabil, so dass er phasenweise
außer Haus erzogen wurde. Die Tochter Betsy erwies sich lebenslang als immer wieder
stabilisierende Persönlichkeit in der Familie.
Das Buch der Linguistin Luise Pusch "Das Deutsche als Männersprache"
lieferte in den 1980er-Jahren die bahnbrechende Erkenntnis, dass die
europäischen Sprachen Männersprachen sind. Wie würde also eine
deutsche Frauensprache aussehen? Aus der Überlegung entstand zu
Beginn der 1990er-Jahre mein
Sprachkurs Feministisch.
In 10 Lektionen ist hier eine komplett neue, feminine Grammatik zu lernen, verbunden mit
einem neuen Wortschatz, der nur Feminina enthält.
Anhand der Fragestellung, wie ein im Ruf der Frauenverachtung
stehender Philosoph und eine Frauenrechtlerin zusammenfinden konnten,
entstand meine wissenschaftliche Studie
Hochsaison in Sils-Maria
Meta von Salis und Friedrich Nietzsche. Zur Geschichte ihrer Begegnung.
Denn trotz einer umfangreichen Nietzsche-Literatur gab es auf diese Frage
keine Antwort. Ausgiebige Recherchen in verschiedenen Archiven,
von Weimar über Chur bis Zürich, ließen mich schließlich die Antwort
finden.
Die Studie umfasst 426 S., mit diversen Abb.
Die Bücher sind im Kulturbüro k&s für je Fr. 20.– (Biografien; Fr. 10.– der Sprachkurs) zu bestellen;
die Studie ist im Schwabe Verlag, Basel 2005, erschienen und dort (www.schwabe.ch) oder über den
Buchhandel zu beziehen.